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UPDATE vom 13.12.2018 … Heute morgen hat meine Glücksfee in den Lostopf gegriffen und zehn Gewinner für die Buchpakete bestimmt. Alle zehn haben inzwischen eine E-Mail von mir erhalten, damit ich die Post noch vor Weihnachten auf den Weg bringen kann … Ihr anderen: Seid bitte nicht traurig! Ich habe mir schon eine neue tolle Sache ausgedacht. Nur ein wenig Geduld – vielleicht gibt’s die Info dazu bereits im allerersten Newsletter.

Genießt die Adventszeit, Eure Nora

 

Liebe Nora-Amelie-Fans,

endlich kann ich euch meinen NEWSLETTER präsentieren. Einmal monatlich informiert er über alle relevanten Neuigkeiten aus der Welt meiner Bücher. Aber entscheidet selbst: Was habt ihr von regelmäßiger Post?

Ich würde sagen, in jedem Fall die Nase vorn. Denn früher als alle anderen und vor allem unabhängig davon, ob ihr in sozialen Medien aktiv seid, erfahrt ihr:

  • Veröffentlichungstermine neuer Bücher
  • welche Geschichten wann geplant sind
  • was es Neues von meinen Protagonisten gibt (ich bitte den einen oder anderen ja gern mal zum Interview)
  • wann das nächste Gewinnspiel stattfindet und wie ihr mitmachen könnt
  • wie ihr euch als Testleser für einen noch unveröffentlichten Roman bewerben könnt
  • wann eine neue Leserunde oder Blogtour geplant ist.

Überzeugt euch das? Dann freue ich mich, wenn ihr meine Einladung zum Abo annehmt. Einfach den Blick nach rechts oben richten, ausfüllen und absenden.

Unter den Ersten, die sich für meinen Newsletter anmelden (und zwar bis zum 12.12.2018, Mitternacht), verlose ich signierte Taschenbücher, eBooks und Weihnachtspost. UPDATE: Das Gewinnspiel ist beendet, aber in den Newsletter könnt ihr euch weiterhin eintragen. Ich freu mich auf euch :-)

Im Detail sind das:
„Insel der Nachtigallen“, Teil 1 und 2 als Taschenbuch
„Die schottische Reise“, Teil 1 und 2 als Taschenbuch sowie den Band mit meinen Schottland-Anekdoten
„The Grey Days – Tangofieber“ als Taschenbuch
„The Grey Days – Bondagestory“ als Taschenbuch
„Die Schneemänner – Hallelujah“ als Taschenbuch, und zwar 5x
„Die Schneemänner“ als komplette Reihe im eBook-Format.

Die Verlosung und Benachrichtigung der Gewinner erfolgt am 13. Dezember per E-Mail. Eine öffentliche Bekanntgabe der Gewinner ist aus datenschutzrechtlichen Gründen ausgeschlossen. Teilnehmen können erwachsene Leser ab 18 Jahre.

Falls ihr euch jetzt nicht entscheiden wollt, dann vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt. Die Newsletter-Anmeldung steht euch jederzeit offen.

Für Newsletter-Anmeldung, Newsletter-Versand und Versand gewonnener Bücher gelten meine Datenschutzbestimmungen in der Fassung von Mai 2018 im Allgemeinen und die für den Newsletter im Besonderen, nachzulesen unter Punkt 12 der Richtlinien.

Eure Nora Amelie

PS: Für alle, die gerade mobil unterwegs sind und das Newsletter-Feld möglicherweise nicht dort sehen, wo es sein sollte – versucht’s mal über diesen Link.

„Die Schneemänner“ – Staffel 4 ist da

Lange erwartet und endlich da, die neue Staffel der SCHNEEMÄNNER. Glaubt man ersten Leserstimmen, ist es mehr ein Liebesroman, als dass die Erotik eine vordergründige Rolle spielt. Aber wen wundert’s? Schließlich ist Baby Sophie gerade erst ins Leben der Schneemänner-Familie gepurzelt …

Jedenfalls wird’s stressig für Paul, Jacob und Louisa. Denn nach der Geburt von Sophie spielen die Hormone verrückt. Bei allen dreien. Während Louisa unterm Babyblues leidet, kommt Paul plötzlich überhaupt nicht mehr raus aus dem Kuschelmodus. Jacob, wie immer der ausgleichende Part, hat sich auch verändert. Da muss es irgendein Geheimnis geben, mit dem er partout nicht rausrücken will.

Aus dem pikanten Abenteuer einer Silvesternacht ist richtig Beziehung geworden. Doch der Alltag der Schneemänner-Familie hat so seine Tücken …

Das eBook könnt ihr derzeit zum Freundschaftspreis bei amazon downloaden. Das Taschenbuch braucht noch ein paar Tage, erscheint aber auch demnächst. Mit Teil 10 und 11 ist die Geschichte jedoch noch nicht auserzählt. Zu Beginn des neuen Jahres erwartet euch Staffel 5 mit dem Finale :-) Damit ihr es nicht verpasst – Weihnachten und Silvester treiben den Stresspegel ja immer ordentlich in die Höhe – könnt ihr es in Kürze vorbestellen.

Wie das Cover für die neuen Schneemänner entstand

Cover der 1. Staffel

Erinnert ihr euch an das allererste Cover der Schneemänner-Reihe? Eine tief verschneite Winterlandschaft mit einem gemütlich wirkenden Reetdachhaus im Vordergrund. Bis heute liebe ich dieses Motiv. Allerdings ist bis heute auch fraglich, ob ein Liebesroman so aussehen darf. Das Feedback jedenfalls war geteilt und reichte von „oh, wie zauberhaft“ bis „ungeeignet“. Letzteres deshalb, weil das Cover leider nicht verriet, worum es denn eigentlich geht. Und weil man das Genre nicht erkannte.

Diese Diskussion war mir eine Lehre. Entsprechend intensiv grübelte ich darüber, wie die neue Schneemänner-Staffel aussehen sollte. Tage und Wochen vergingen darüber. Nichts passte. Und dann fand ich diese Grafik. Ich wusste sofort: Das ist es. Quasi wie gemacht für die Geschichte über Paul, Jacob und Louisa. Zwei Männer, eine Frau, dazu der Kinderwagen. Die Szene wirkt romantisch und macht doch neugierig. Denn man will sofort wissen: Welcher der beiden Männer küsst Louisa? Und wer sitzt da ein wenig abseits am Baum? Außerdem – was hat das zu bedeuten? Gibt es etwa Streit?

Entwurf für die neue Staffel

Der erste Cover-Entwurf war dann genau das – diese vielsagende Grafik auf makellosem, weißem Hintergrund. Ich fand ihn sehr elegant. Doch irgendwie schien was zu fehlen. Auch wenn groß und gut lesbar „Die Schneemänner“ drauf stand. Und auch wenn ich mich bei der Farbgestaltung von Grafik und Titel für eine ähnliche entschieden hatte, wie es sie beim Weihnachtsspecial gab. Irgendwie reichte das nicht. Ich brauchte mehr Bezug zu den alten Staffeln. Der Entwurf war einfach zu clean.

Also neue Überlegungen, weitere Versuche. Aber an der Eignung der Grafik hab ich keinen Moment gezweifelt. Und dann war sie wieder da, die passende Eingebung. Ein Hintergrundbild. Eines, das nur dezent durchscheint und dennoch Erinnerungen an die bereits erschienenen Staffeln weckt. Dafür kam aus meiner Sicht nur eines der alten Coverfotos infrage.

Finales Cover für Staffel 4

Wir haben mit allen dreien gespielt. Aber schnell stand fest: Es wird das von Staffel zwei. Die beiden Dachgauben im Hintergrund sehen doch aus wie geheimnisvolle Augen, die die Szenerie beobachten, oder?

Dann ist es nun Zeit, es euch zu zeigen – das Cover für die neuen Schneemänner. Ich hoffe, ihr mögt es ebenso wie ich :-)

 

 

Die Schneemänner – es geht weiter …

Für alle, die Kapitel 1 verpasst haben, hier der Link dorthin. Ansonsten: Habt viel Spaß mit der Fortsetzung :-)

„Die Schneemänner“ – Teil 10, Kapitel 2

Ich bin sofort wach, als ich Finchens Bewegungen neben mir spüre. Sie fuchtelt mit ihren Ärmchen in der Luft herum, strampelt, bewegt den Kopf und stößt ab und zu diese süßen Babylaute aus, in die ich so verliebt bin. Ich halte ihr meinen Zeigefinger hin und beobachte, wie sie für einen Moment in all ihren Bewegungen inne hält. Dann umklammert sie ihn mit den winzigen Händchen, guckt aufmerksam. Garantiert schielt sie dabei wieder ein bisschen. Als ich den Kopf hebe und ihren Blick suche, bilde ich mir ein, sie würde mich anlächeln.
»Guten Morgen, mein Schatz«, flüstere ich begeistert. »Lachst du mit mir? …« Ich kitzle ihren Mundwinkel und da ist es wieder. Eindeutig. Sie lächelt.
Paul behauptet, sie täte es noch nicht bewusst. Sehe ich anders. In fünf Tagen ist sie zwei Monate alt. Ich hab längst kapiert, dass alles, was mir meine Mutter über Babys erzählt hat, Ammenmärchen sind. Okay, nicht grundsätzlich. Aber irgendwie entwickeln sich nicht nur Teenager heute viel schneller als wir damals. Mit Babys muss das ähnlich sein.
Finchen ist ein kluges Kind. Sie reagiert auf das, was in ihrem Umfeld passiert. Sie dreht den Kopf nach uns, lauscht auf unsere Stimmen und sie lacht. Also, sie lacht, wenn wir lachen. Sie spiegelt uns. Das Köpfchen hält sie auch schon allein. Nicht mehr lange und sie fängt an, sich zu drehen. Sag mir noch mal einer, die ersten drei Monate wären die so genannte dumme Phase. Kann ich echt nicht bestätigen.

Ich umfasse das kleine Bündel im Schlafsack und ziehe es näher zu mir. Finchen wird unruhig. Sie weiß, was das bedeutet. Wie der Schnabel bei einem jungen Vogel öffnet sich ihr winziger Mund und beginnt, nach der Brust zu suchen. Gott, ist sie süß!
Hinter mir regt sich Paul. Noch während ich Finchen andocken lasse, schmiegt er sich an mich und umfasst uns beide. Seine Nähe tut gut. Ich mag es, seinen muskulösen Körper an meinem Rücken zu spüren. Als würde er mich beschützen wollen. Aber vor wem? Vor mir selbst vielleicht? … Na, das bringt mich glatt ins Grübeln. Schon wahr, dass ich in der Nähe meines Bad Boys entspannter bin und besser schlafen kann, als wenn ich allein im Bett läge. Er weiß das.
Der Einzige, der jetzt fehlt, ist Jacob. Na, wenigstens kriegt einer genug Schlaf. Er ist ja auch derjenige, der jeden Tag zur Arbeit muss.

Zehn Minuten hält es Paul noch im Bett. Die ganze Zeit über spüre ich nicht nur seine Bauchmuskeln, sondern auch seine Erektion. Kenne ich inzwischen von meinen Männern. Morgens könnte es im Grunde sofort zur Sache gehen. Früher war das auch so. Da haben wir einfach losgelegt, ob nun genug Zeit war oder nicht. Paul hat angeblichen Zeitmangel sowieso gern ausgenutzt. Um seine Dominanz zu demonstrieren. Wenn ich nicht schnell genug war, hatte ich eben Pech. Oder er hat mich einfach nur heiß gemacht und dann hängenlassen. Weil er sich super beherrschen kann. Obwohl, manchmal glaube ich, dass er hinterher beim Duschen noch Hand anlegte. Auch wenn er es regelmäßig abgestritten hat. Ich bin doch nicht blöd.
Na, egal. Jetzt jedenfalls müssen sie das regelmäßig tun, Hand anlegen, mein ich. Ich bin lustlos. So lustlos, wie man nur sein kann. Trotzdem rieselt mir ein sachter Schauer über den Rücken, als Paul mich heute so ausdauernd mit seiner Härte konfrontiert.

Eingedöst bin ich dann trotzdem. So viel also zur Erotik im Hause Friedländer, Scherzer und Bender. Ich bin zum Neutrum mutiert. Kein Wunder, dass sich meine beiden Liebhaber morgens regelmäßig aus dem Zimmer schleichen. Die Stille und Beschaulichkeit, mit der wir Mädels den Tag beginnen, sind zum Gähnen langweilig. Oft schlaf ich auch noch mal ein, wenn die Kleine trinkt.
Hört sich jetzt vielleicht super entspannt an. Aber am Anfang war das schwer zu ertragen. Ich hatte das ständige Gefühl, einen Rhythmus finden zu müssen. Man kann doch nicht stundenlang im Bett herumlungern, wenn jede Menge Dinge zu erledigen sind. Wenn draußen die Sonne scheint. Und wenn der normale Mensch, der ich vor nicht allzu langer Zeit mal war, längst seine Arbeit begonnen hat. Aber die Männer wollen, dass ich mich ausruhe. Sie meinen, ich soll den Ball flach halten. Sie bestehen darauf, dass ich mich nur um das Baby und mich selbst kümmere. Nicht mal an der Hausarbeit darf ich mich richtig beteiligen. Das müsste ich noch früh genug, sagt Paul immer. Er hat ja recht. Mir graut davor.
Wenn auch seine Vaterzeit vorüber ist, steh ich mit all den Dingen allein da. Waschen, putzen, Essen kochen. Und natürlich einkaufen. Im Moment fahren wir vormittags gemeinsam in den Supermarkt. Ich genieße es, neben ihm her zu schlendern und mich eigentlich nicht verantwortlich zu fühlen. Denn Paul kocht. Er entscheidet, was im Einkaufswagen landet. Wie ich das später allein auf die Reihe kriegen soll, ist mir noch ein einziges Rätsel. Aber andere Mütter schaffen das schließlich auch. Also tschakka, denke ich.

* * *

»Wir brauchen eine Haushaltshilfe«, meint Jacob beim Frühstück.
Und nein, ich hab vorhin nicht laut gedacht …
Wir sitzen zu dritt am großen Esstisch. Eine Armlänge entfernt von Butterdose und Honigglas thront Finchen in ihrer Babywippe und beobachtet, was um sie herum passiert. Sie hat die Poleposition inne. Wie jedes Wochenende. Und es scheint ihr ausgesprochen gut zu gefallen. Manchmal strampelt sie so heftig mit Armen und Beinen, dass man das Gefühl haben könnte, sie wolle sich in unser Gespräch einmischen. Aber vielleicht will sie auch nur ihre Wippe zum Schaukeln bringen. Wer weiß schon, was in so einem Winzling vorgeht. Dann wieder fixiert sie uns sekundenlang, um im nächsten Moment einen ganzen Schwall dieser undefinierbaren süßen Babylaute auszustoßen. Schon ’ne Marke, das Finchen. Wird bestimmt mal so ein Plappermaul wie ihre Mama.
»Wie stellst du dir das vor?«, frage ich kauend. »Fremde in unseren heiligen Hallen? Dann sind wir ja nie mehr allein.«
»Ach komm. Dass es auf Dauer ganz schön viel wird, zweihundert Quadratmeter allein in Schuss zu halten, wussten wir schon letztes Jahr«, wirft Paul ein.
Er hat recht. Sieben Zimmer und zwei Bäder, da kann man vorn wieder anfangen, wenn man hinten fertig ist.
»Und woher kriegen wir eine vertrauenswürdige Putzfrau? Ich kenne niemanden, den ich fragen könnte.«
Stimmt nicht ganz. Meine Mutter wiederholt in schöner Regelmäßigkeit ihr Angebot, mir ihre zu schicken. Aber um nichts in der Welt will ich Magda. Obwohl ich sie total nett finde. Und obwohl sie ihre Arbeit sicher gut macht – immerhin stellt sie meine Mutter zufrieden. Das will was heißen. Aber ich hätte ständig das Gefühl, sie schnüffele hier herum, um am Ende alles, was geschieht, brühwarm weiterzutragen. Der Supergau, kann ich nur sagen und denke daran, dass sich speziell meine Mutter immer noch nicht mit unserer Beziehungskonstellation abgefunden hat. Außerdem ist sie geschickt darin, andere auszufragen.
»Vielleicht sollten wir erst mal überlegen, wofür wir sie brauchen«, schlägt Jacob vor. Dann hebt er seine Tasse. »Noch jemand?«
Ich halte ihm meine hin. Doch Paul schüttelt den Kopf und zeigt auf die Teekanne, die schon bereit steht. Ich kriege also eine neue Tasse, und Jacob schenkt mir frisch gebrühten Kräutertee ein, während der Automat für ihn selbst einen herrlich duftenden doppelten Espresso zubereitet. Hab ich eigentlich schon gesagt, dass ich Stillen gerade hasse?
»Einkaufen und kochen muss sie nicht«, meint Paul. »Aber die Bäder und die Zimmer kann sie übernehmen. Meinetwegen auch die Wäsche.«
Ich widerspreche, weil ich glaube, dass Paul, wenn er wieder arbeitet, weder täglich zum Supermarkt noch zum Kochen kommt. Aber waschen wäre in jedem Fall gut. Wir haben uns gegen Pampers entschieden. Finchen trägt ganz altmodisch echte Windeln. Das heißt, allein davon fällt pro Tag ein ganzer Haufen an.
Ehe wir uns versehen, sind wir mitten drin in einer Grundsatzdiskussion.
Glücklicherweise macht sich bei unserer Prinzessin kurz darauf auch der Hunger bemerkbar. Irgendwie bin ich froh darüber und verziehe mich zum Stillen wieder ins Schlafzimmer.
Tja, das sind derzeit meine Wege. Vom Schlafzimmer ins Bad, vom Bad in die Küche und wieder zurück ins Schlafzimmer. Okay, irgendwann zwischendurch sitz ich auf unserer Terrasse. Und meistens kommt ein Spaziergang dazu. Die Männer wollen, dass Finchen und ich regelmäßig frische Luft tanken. Aber viel mehr ist nicht drin.
Wird sich hoffentlich bald ändern. Gefühlt tue ich in letzter Zeit wirklich nichts anderes, als das Baby zufrieden zu stellen. Ich hab schon vor der Geburt gelesen, dass die Kleinen mindestens achtmal am Tag trinken sollen. Meine Mutter hat zwar vehement dagegen plädiert, als ich mein neu erworbenes Wissen heraus posaunte. Aber ihre Schwangerschaft liegt erstens Ewigkeiten zurück. Und zweitens herrschten damals noch ganz andere Ansichten, was Kindererziehung betraf. Ich bin im Osten groß geworden. Muss ich nichts weiter erklären, oder?
Jedenfalls, nach meiner Rechnung ergeben acht Mahlzeiten einen Rhythmus von drei Stunden. Finchen hält leider nur zwei durch bis zur nächsten und diese Tatsache versetzt mich unweigerlich in den Status einer Milchkuh.
Zieht mich an manchen Tagen ganz schön runter, diese Erkenntnis. Dann könnte ich stundenlang heulen und mich vor der ganzen Welt verstecken. Wenn Paul und Jacob nicht wären mit ihrer Engelsgeduld, Finchen hätte es nicht leicht mit mir.

Als sie eine halbe Stunde später satt ist und fast eingeschlafen, kuscheln wir uns wieder in die Kissen. Auch so eine Sache, über die wir ewig diskutiert haben. Darf das Baby mit in unser Bett? Viele Ratgeber sagen ’nein‘. Mein Bauch hat sich für ‚ja‘ entschieden. Die beiden Papas musste ich nicht lange überreden. Die fanden den neuen Untermieter im Schlafzimmer eigentlich nur gewöhnungsbedürftig, meine Argumentation aber absolut nachvollziehbar. So schläft Finchen zwar tagsüber in ihrer Wiege. Aber sobald sich einer von uns mit hinlegt, wechselt sie ins große Bett. Wir lieben es alle drei, ihr beim Einschlafen zuzusehen, uns davon anstecken zu lassen und schließlich selbst wegzudämmern.

Ich glaube, diese intensive Nähe tut ihr gut. Ganz grundsätzlich. Ob sie nun schläft oder wach ist. Deshalb tragen die Männer sie auch ständig mit sich herum. Mal mit, mal ohne Tuch. Sie sagen immer, es sei eine Art Ausgleich für die Zeit, die sie ausschließlich mit mir verbringt. Damit sie zu ihnen eine ähnliche Beziehung aufbauen kann wie zu mir. Über diese Hoffnung könnte ich, wenn ich wollte, milde lächeln. Eine stillende Mutter ist für so ein Neugeborenes nun mal der wichtigste Mensch auf Erden. Aber wer sagt mir, dass der Vater nicht genauso wichtig ist? Wäre doch ganz schön anmaßend, wenn ich die Vater-Kind-Beziehung kleinreden würde.
Vater-Kind-Beziehung. Ich verziehe den Mund. Unser größtes Problem. Monatelang waren wir uns einig darin, vorläufig keinen Vaterschaftstest zu machen. Aber neuerdings will Jacob doch einen. Ehrlich gesagt weiß ich noch nicht, was ich davon halten soll. Vor allem nicht, was ich mache, wenn seine Forderung nachdrücklicher wird. Bisher bin ich jeder längeren Diskussion darüber aus dem Weg gegangen. Aber ich spüre, dass der Moment der Entscheidung näher rückt.

Warum ich Angst davor habe? Weil ich überhaupt nicht einschätzen kann, was passiert, wenn das Ergebnis feststeht. Es ist klar, dass nur einer von beiden Sophies Vater sein kann. Unter uns gesagt, vermute ich, es ist Paul. Aber ebenso klar ist meiner Meinung nach, dass der, der es nicht ist, tief enttäuscht sein wird. Sich vielleicht sogar von uns abwendet. Und genau dieses Szenario macht mir eine Heidenangst …

Ob Louisas Angst berechtigt ist, erfahrt ihr am Veröffentlichungstag des Romans – am 31.10. auf amazon.

 

Die Schneemänner sind zurück …

 

Worauf viele Leser gehofft haben, steht seit dem Sommer fest: Ende Oktober erscheint die nunmehr 4. Staffel des Romans „Die Schneemänner“.

In einer Umfrage wollte ich wissen, ob ihr denn auch Lust darauf habt, die ersten Kapitel vorab zu lesen. Eine überwältigende Mehrheit entschied sich dafür. Freut euch also! Ab heute gibt’s regelmäßig eine Portion „Paul, Jacob und Louisa“ für euch :-)

„DIE SCHNEEMÄNNER“ – Teil 10, Kapitel 1

Die beiden Männer wechseln einen kurzen Blick, während einer von ihnen die weinende Frau in seine Arme zieht.
»Ich schau mal nach Finchen«, sagt der andere und verschwindet nach draußen.
Samstagabend. Drei Tage geht das nun schon so.

Louisas immer wiederkehrende Gefühlsausbrüche zerren an Pauls Nerven. Vom Verstand her weiß er, dass er ihnen nicht zu viel Bedeutung beimessen sollte. ‚Der Babyblues vergeht so schnell, wie er kommt‘, hat sein Freund Alex prophezeit. Und ein Gynäkologe muss es nun wirklich wissen. Allerdings haben sie früher damit gerechnet. Jetzt, acht Wochen nach der Entbindung, ist Paul verunsichert.
Beruhigend streichelt er Louisas Rücken. Gleichzeitig versucht er zu rekapitulieren, was den Tag über geschehen ist. Hat er etwas übersehen oder falsch eingeschätzt? Spürt sie Schmerzen? Hoffentlich keine Brustentzündung. Im Abstand von zwei Stunden zu stillen – kein Wunder, wenn sie wund wird. Oder hat er sich bei irgendeiner Gelegenheit als Elefant im Porzellanladen erwiesen? Was Blödes gesagt oder getan? Neuerdings ist sie sowieso ziemlich dünnhäutig. Wenn nur Finchen jetzt nicht wach wird. Louisa schläft zu wenig. Sie bräuchte dringend mehr Ruhe.
Paul hat den Gedanken noch gar nicht richtig zu Ende gebracht, da kehrt Jacob mit dem Baby im Arm zurück. Louisa hebt den Kopf. Die Tränen, die gerade versiegen wollen, fließen wieder heftiger.
»Na komm, meine Hübsche.« Er streicht ihr über das brünette Haar, das sie wie häufig in letzter Zeit offen trägt. Es ist lang geworden. »Du legst dich jetzt hin, lässt Finchen ein bisschen trinken und dann schlaft ihr beide. Wir kümmern uns um den Rest.« Ohne eine Antwort abzuwarten, hebt er sie vom Sofa hoch.

Louisa ist längst wieder so zierlich wie vor der Schwangerschaft. Keine zwei Wochen hat es gedauert, da war ihr Bauch wieder flach. Sie isst aber auch zu wenig. Oder es sind die ständigen Unterbrechungen durch Finchen. Sie hat immer dann Hunger, wenn die Großen beim Essen sitzen. So ein Baby kann aber auch wirklich alles durcheinander bringen.
Echte Sorgen aber macht Paul Louisas Antriebslosigkeit. Es gibt Zeiten, da kann sie nicht die kleinste Entscheidung treffen. Gestern beispielsweise ließ sie sich nur mit Mühe dazu bewegen, überhaupt aufzustehen. Wenn sie sich also nicht entscheidet, muss er das für sie tun. Entscheiden, reden, Nähe geben. Fast ein bisschen erschreckend, wie viel Zuwendung sie derzeit braucht. Was soll das nur werden, wenn er auch wieder arbeitet?

Die kleine Prozession erreicht das Schlafzimmer. Während Paul mit Louisa aufs Bett sinkt, ihr in die geeignete Position hilft und weiter beruhigend auf sie einredet, wiegt Jacob Sophie in seinen Armen und murmelt Koseworte.
Sie ist ganz still. Als lausche sie auf die Stimmen ihrer Eltern. Paul weiß, dass Jacob alles im Griff hat. Aber wenn die Kleine nicht in den nächsten fünf Minuten an Mamas Brust darf, wird sie ungemütlich.
Sein Blick geht zum Wickeltisch. Okay, Windeln hat Jacob auch schon gewechselt. Dann wird Finchen mit ziemlicher Sicherheit beim Stillen wieder einschlafen. Wie immer. Es sei denn, sie spürt, dass ihre Mutter gerade wieder vollkommen neben sich steht. Unruhige Mama, unruhiges Kind. Ein elender Kreislauf, dem Paul sich in Momenten wie diesen hilflos ausgeliefert fühlt. Aber er muss Stärke zeigen. Gerade, wenn Louisa die Kraft dafür fehlt.
Er beginnt erneut, ihr gut zuzureden. Wenig später Aufatmen.
Das Baby liegt leise schmatzend an Louisas Brust. Jacob hockt, in diesen Anblick versunken, vor dem Bett. Und Paul rollt sich erleichtert auf den Rücken. Er breitet die Arme weit aus, starrt gegen die Decke. Wie um Himmels Willen machen das andere Eltern? Überstehen die solche Phasen tatsächlich ohne diese ewigen Kämpfe? Wie finden die Zeit füreinander?

Seit zwei Wochen ist er zu Hause und jeden Abend erleichtert, wenn Jacob aus der Praxis kommt. Wie lange vor der Geburt ihrer Tochter besprochen, teilen sie sich die väterliche Elternzeit. Die ersten Wochen hat Jacob übernommen. Jetzt ist er dran. Louisa soll Kraft schöpfen für die Monate, die sie später ohne ihre beiden Männer absolvieren muss. Hoffentlich schafft sie das. Momentan wagt Paul nicht mal eine mittelfristige Prognose.
Dabei wirkte bis vor Kurzem alles normal. Wenn man mal davon absieht, dass sie seit Sophies Geburt alle drei zu wenig Schlaf bekommen. Natürlich bringt ein Baby Unruhe in die Welt der Großen. Doch zwischen dem, was andere Eltern erzählen, und der Realität liegen Welten. Inzwischen haben sie begriffen, dass man all die Ratgeber und selbst ernannten Babyspezialisten komplett vergessen kann. Erst recht die gefühlt tausend Bücher über ‚Babys erstes Jahr‘. Kein Kind ist wie das andere. Ihres beispielsweise schläft viel. Dafür hat es alle zwei Stunden Hunger und muss gestillt werden. Und wo bitte steht das? Natürlich nirgends.
Manchmal wird Louisa gar nicht richtig wach, wenn Paul ihr die Kleine an die Brust legt. Er fragt sich mittlerweile, ob es wirklich eine gute Idee ist, sie zu einer langen Stillphase zu motivieren. Ihre Kräfte sind ja jetzt schon überstrapaziert. Doch was Besseres als Muttermilch gibt es nun mal nicht. Darin sind sie sich alle drei einig. Übersetzt heißt das: Louisa wird dranbleiben. Solange wie möglich. Den Männern bleibt nur übrig, dafür zu sorgen, dass sie sich vernünftig ernährt und sich möglichst wenig Gedanken um andere Dinge macht. Allerdings ist das nur bedingt möglich. Wegen ihrer Arbeit ist sie momentan ziemlich unruhig. Sie will wieder mit dem Schreiben loslegen. Und ist frustriert, weil ihr die ständige Müdigkeit den letzten Nerv raubt.

»Lass uns noch ein Bier trinken«, flüstert Jacob in Pauls Gedanken hinein, während er ihm die Decke wegzieht und sie um Louisa und das Baby drapiert.
Paul stützt sich auf. »Schlafen sie?«
Jacob nickt.
Auf Zehenspitzen schleichen die beiden hinaus.

* * *

In der Küche aktivieren sie das Babyphone und lauschen sekundenlang auf die Geräusche aus Louisas Schlafzimmer. Dann holt Jacob zwei Büchsen Bier aus dem Kühlschrank. Eine davon wirft er Paul zu, der es sich auf dem Sofa bequem gemacht hat.
»Hoffentlich geht das gut«, meint er, während er sich seufzend auf den Sessel gegenüber fallen lässt.
Paul öffnet die Büchse und beobachtet den daraus aufsteigenden Biernebel. »Meinst du, es ist was anderes als dieser viel beschworene Babyblues?«
»Ich hoffe nicht. Aber es wäre gut, neue Blutwerte zu haben. Nicht, dass wir was übersehen.«
»Schilddrüse?«
Jacob zuckt mit den Schultern. »Kommt nach Geburten zumindest häufiger vor.«
»Jetzt mal nicht den Teufel an die Wand! Ich würde sagen, wir warten noch ein paar Tage. Dann sollte es besser werden.«
»Sprich doch mal mit Alex.«
»Mach ich. Aber der wird dasselbe sagen.«
Wortlos schauen sie einander an und nippen an ihren Dosen.
»Ich will meine Frau zurück«, sagt Jacob schließlich leise, während er zur Tür schielt, als fürchte er, Louisa könne unerwartet auftauchen.
»Hey, Jack, werd nicht sentimental«, gibt Paul ebenso leise zurück.
»Ist doch wahr. Schau dir an, wie erschöpft sie ist. Das soll normal sein?«
»Klar ist es das. Sie hat ein Baby bekommen. Sie darf erschöpft sein. Überleg mal, was da im Körper abgeht. Außerdem schläft sie zu wenig.«
»Meinst du, sie gewöhnt sich dran?«
»An wenig Schlaf?« Paul zuckt mit den Schultern. »Hast du dich dran gewöhnt? … Na, siehst du. Ich mich auch noch nicht. Und ich hab keine Ahnung, woher so eine halbe Portion wie sie überhaupt die Kraft dafür nehmen soll. Aber sie wird. Alle Mütter tun das.«
»Und wenn nicht?«
»Pessimist!«
»Ich mach mir Sorgen.«
»Ich mir auch, Mann. Aber das hilft nichts. Wenn sie unsere Unsicherheit spürt, zieht es sie nur noch mehr runter.« Paul setzt die Büchse an und trinkt sie in einem Zug leer. »Ich hätte Eric fragen sollen, als er hier war. Als Psychologe kennt er sich besser aus. Statt dessen haben wir uns über Mobbing unterhalten.« Ärgerlich über die verpasste Gelegenheit schnalzt er mit der Zunge.
»Ich finde, wir sind selbst Psychologen genug.« Auch Jacob trinkt sein Bier zu Ende. Dann zerdrückt er das dünne Metall. »Was hältst du eigentlich von ihm?«
»Von Eric? Der ist okay.«
»Und dich stört nicht, dass er und Louisa so eng befreundet sind?«
»Nein. Mich nicht.« Paul feixt. »Aber dich. Hast ihn nicht eine Sekunde aus den Augen gelassen.« Sein Grinsen wird breiter. »Und Finchen vor ihm behütet, als würde er ihr was antun wollen.«
»Ich werde doch meine Tochter nicht einem Wildfremden in die Arme drücken.«
»Na komm. So verkehrt kann er nicht sein, wenn Louisa ihm vertraut.«
»Meinst du, sie hatten was miteinander?«
Paul zuckt mit den Schultern. »Offenbarst du ihr jedes Detail aus der Vergangenheit?«
»Dass ich mit Theresa eine Affäre hatte, hab ich erzählt.«
»Schon okay. Bist eben vorbildlich«, spottet Paul gutmütig. »Apropos Theresa – hast du gehört, wie’s ihr geht?«
»Nee, schon länger nicht. Ehrlich gesagt hab ich auch gerade keinen Kopf dafür.«
»Stress?«

Paul betrachtet den Freund. Seit Finchens Geburt gibt es für Jacob nichts Wichtigeres als die Familie. Wenn er könnte, wär er wohl noch länger zu Hause geblieben als die paar Wochen. Das ist umso erstaunlicher, als dass sie beide echte Workaholics waren, bis sie Louisa trafen. Da kann man mal sehen, was die richtige Frau bewegen kann.
Jacob jedenfalls fährt zu keiner Fortbildung mehr und zu keinem Kongress. Er drückt sich vor allem, was ihn davon abhalten könnte, rechtzeitig daheim zu sein. Sogar ihre Männerabende, bei denen sie sich ganz gern mal bis in die Nacht irgendwo draußen herumgetrieben haben, verbringen sie jetzt im eigenen Wohnzimmer. Immer auf dem Sprung, sollte mit den Mädels irgendwas sein.
Paul macht sich Gedanken darüber. Auch weil er fürchtet, das Ergebnis des Vaterschaftstests könnte dem Freund einen herben Tiefschlag verpassen. Aber machen werden sie ihn. Jacob selbst drängt drauf. Dummerweise kann natürlich nur einer von ihnen der Vater sein. Da ist Stress sozusagen vorprogrammiert.

»Ich hab ’ne Menge aufzuholen«, gesteht Jacob jetzt. »Außerdem fällt ständig jemand aus. Gefühlt ist die halbe Praxis krank.«
Paul nickt. »Machst auch den Eindruck, als wärst du bisschen angeschlagen. Du musst aufpassen, Jack. Nicht, dass sich die Mädels anstecken.«
»Ich pass auf. Aber wenn’s passiert, passiert’s.«
»Ingwer.« Paul greift sich plötzlich an den Kopf, als hätte ihm das längst einfallen müssen. Dann springt er auf, geht in die Küche und füllt den Wasserkocher. »Ich mach dir einen Ingwertee.«
»Pfui Teufel, lass mich mit dem Scheiß in Ruhe!«
»Keine Widerrede. Den trinkst du. Und morgen gibt’s ein Ingwersüppchen.« Er grinst süffisant. »Einer muss schließlich die Kohle nach Hause bringen. Ich werde nicht zulassen, dass du dich drückst.«
Jacob stöhnt scheinbar genervt und gesellt sich zu ihm. Mit vor der Brust verschränkten Armen lehnt er gegen den freistehenden Küchenblock.
»Und du? So ganz ohne Job für Kerle?«
»Lass das nicht Louisa hören!« Paul schlägt ihm lachend gegen die Schulter. Dann wendet er sich wieder seiner Arbeit zu. »Johannes macht das schon.«
»Der Mann ist echt gut. Hoffentlich sind wir mit Anfang sechzig auch noch so cool drauf.«
Während Paul den Ingwer reibt, schmunzelt er vor sich hin. »Wenn wir das hier regelmäßig durchziehen …«
»Kneifen ist nicht, mein Lieber.« Jacks Gesicht verzieht sich zu einem Grinsen. »Mindestens ein zweites Mal.«
»Und Louisa? … Ich muss ständig dran denken, wie sie schon zu Beginn der Wehen gedroht hat ‚Nie wieder vögeln!’« Er wirft Jacob einen nachdenklichen Blick zu. »Neulich klang sie nicht so, als würde sie gleich wieder schwanger werden wollen.«
»Im Moment ändert sie ihre Meinung im Minutentakt. Geb ich erst mal nichts drauf.«
»Ich schon.« Er lässt die Hände sinken. »Sie spricht davon, wieder schreiben zu wollen.«
»Im Ernst?« Jacob runzelt die Stirn. »Wie will sie denn das anstellen?«
»Abends.«
»Wenn sie vor Müdigkeit kaum noch gucken kann?«
Paul zuckt mit den Schultern. »Jedenfalls macht sie sich Hoffnungen.«
»Oh Mann.« Stöhnend dreht sich Jacob um die eigene Achse, stützt sich mit beiden Armen am Küchenblock ab und starrt kopfschüttelnd in den dämmrigen Raum. »Ich würde gerade am liebsten hinschmeißen und sie reißt sich drum.«
»Eben freaky, unser Louischen.«
»Und was, wenn sie kein zweites Kind mehr will?« Jacob fährt herum. »Lass uns den Test machen, Paul. Ich will es endlich wissen!«

Paul mustert seinen besten Freund. Den Mann, mit dem er sich seit anderthalben Jahren eine Frau teilt. Der sich für so eine verrückte Idee ebenso hatte begeistern können wie er selbst. Und zum wiederholten Male wundert er sich über die Entschlossenheit, die sich immer dann in dessen Gesicht abzeichnet, wenn sie auf dieses Thema kommen.
Dabei ahnen sie beide, dass Jacob nicht Finchens Vater ist. Er ist eher der südländische Typ. Keiner von ihnen hat es ausgesprochen. Aber Finchens Gesichtszüge und das stetig heller werdende Haar legen die Vermutung nahe, dass Paul ihr Erzeuger ist. Folglich wäre es logischer, wenn Jacob den Test hinauszögern würde. Aber so ist er. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Der Wahrheitsfanatiker.
Letztes Jahr in Irland hätten sie fast gestritten, weil er darauf bestand, Louisa in den Plan für den D-Day einzuweihen. Nicht, weil er kein Geheimnis für sich behalten kann. Nein. Er hatte einfach ein schlechtes Gewissen wegen der kleinen Schwindelei.
Mit ernster Miene legt Paul seinem Freund jetzt die Hand auf die Schulter. »Wir tun es, wenn Louisa einverstanden ist.«

Aus „Die Schneemänner“, 4. Staffel, demnächst als eBook und TB. Wer die Schneemänner-Reihe noch nicht kennt – hier geht’s zu den Staffeln 1 – 3 auf amazon ;-)

Die Fortsetzung erscheint am Sonntag, 14.10., hier auf dem Blog.

 

Ich saß selbst in der Mobbing-Falle

In den Rezensionen zu meinem neuen Roman „Dark Dancers – Tania“ finden sich Kommentare wie, die Geschichte sei gut recherchiert, nah an der Wirklichkeit und mit außergewöhnlichem Einfühlungsvermögen geschrieben. Ich freue mich riesig, dass ich meine Leser emotional so berühren kann. Denn die Wahrheit ist: Ich war selbst ein Mobbing-Opfer. Was meine Protagonistin Tania erlebt, habe ich zum Teil am eigenen Leib erfahren.

Das ist jetzt über zehn Jahre her. Trotzdem erinnere ich mich an viele Details so genau, dass ich sie jederzeit wiederaufleben lassen kann. Für meinen Roman habe ich das auch getan. Und es hat mich unruhige Nächte gekostet. Manchmal hatte ich große Zweifel, ob es eine kluge Idee ist, darüber zu schreiben. Die schlimmste Zeit meines Lebens wollte ich wirklich lieber vergessen. Vielleicht aber musste das alles mal raus. Um eine Art Schlusspunkt zu setzen. Im Sinne von »Euch werd‘ ich’s zeigen!« Denn ich hab mich nicht unterkriegen lassen. Ich hatte Glück.

Es liegt mir fern, jetzt klarzustellen, welche Teile der Geschichte der Wahrheit entsprechen und welche fiktiv sind. Oder doch, eines vielleicht: Im Gegensatz zu Tania hatte ich einen sehr verständnisvollen Partner an meiner Seite. So einen Eric-Typen, mit dem ich über alles reden konnte. Der mir Geborgenheit gab. Dem ich blind vertrauen konnte. Wer weiß, ob ich diese Zeit sonst schadlos überstanden hätte.

Aber wie Tania war ich im Zweifel, ob es Sinn macht, wegen Mobbing vor Gericht zu ziehen. Ich war ausgelaugt. Mir fehlte die Kraft dafür. Mir fehlte ein fachlich versierter Anwalt. Und auch sonst war ich nicht im Besitz eines Netzwerkes, das mir an irgendeiner Stelle etwas hätte abnehmen können. Am Ende habe ich keine Therapie gemacht. Ich war nicht monatelang krankgeschrieben. Ich habe einen Haken drunter gesetzt und mich in die Selbstständigkeit gestürzt. Niemals wieder sollte mir jemand sagen dürfen, was ich im Job zu tun und zu lassen habe.

Trotzdem würde ich jedem in einer ähnlichen Situation empfehlen: Hol dir Hilfe!!! Denn der Preis, den man zahlen muss, ist hoch. Den Tinnitus von damals bin ich nie wieder losgeworden. Ich litt lange unter Schlaflosigkeit. Diffuse Ängste machten mir zu schaffen. Erst ein Jahr nach Ende der Attacken fand ich körperlich und mental zu meiner alten Kraft zurück.

Geblieben ist die Hoffnung, den Mobbern nie mehr zu begegnen. Auch wenn es diesen blöden Spruch gibt, man träfe sich immer zweimal im Leben. Wie oft hab ich mir vorgestellt, was ich dann tun oder sagen, wie ich reagieren würde. Das Problem aber ist: So ein Mobbing-Verhältnis hält ein Leben lang. Es löst sich nicht in Luft auf. Der einzige Ausweg besteht darin, auf Distanz zu bleiben. Also egal, was ich tun oder sagen würde, es würde nichts ändern. Das gilt es zu begreifen. Und aus der Situation zu lernen. Stark zu werden.

Passt auf euch auf!

Eure Nora

Hawks Geschichte – Die Autorin im Interview mit Eric

Teamwork. Businessman and businesswoman sitting at table in coffee shop and discuss business plan. On table is laptop, tablet, smartphone, notebook, cup of coffee.Business meeting of partners in cafe.Hin und wieder bitte ich meine Hauptfiguren zum Interview. Ziemlich spannend, was die so über ihre Geschichte verraten ;-) Es ist mal wieder soweit. Und diesmal muss Eric alias Hawk dran glauben. Wobei er sich wie immer ziemlich bedeckt hält. Das schreit also förmlich nach einem weiteren Termin …

Nora Amelie: Ich weiß nicht, ob dir das eigentlich bewusst ist. Aber du bist die derzeit heißeste und gleichzeitig rätselhafteste Romanfigur für meine Leserinnen.
Eric: Tatsächlich.
Nora Amelie: Scheint dich nicht sonderlich zu beeindrucken.
Eric: Sieht das so aus? … Ich grüble nur gerade darüber, warum.
Nora Amelie: Keine Idee?
Eric: Na ja, vielleicht liegt’s am Frühling. Da kommt das Blut in Wallung.
Nora Amelie: (lacht) Spinner.
Eric: Vorsicht, Lady!
Nora Amelie: Hah, da isses!
Eric: Was?
Nora Amelie: Dieser Spruch!
Eric: Der macht euch Frauen an?
Nora Amelie: Nee. Aber die Art, wie du das sagst …
Eric: Ganz normal.
Nora Amelie: Eben nicht. So hast du schon Louisa ständig wuschig gemacht.
Eric: Louisa. (verdreht amüsiert die Augen) Louisa ist speziell.
Nora Amelie: Spezieller als Lily?
Eric: Anders speziell. Lily kenne ich ja kaum.
Nora Amelie: Dabei hat sie dir gerade etwas Wichtiges aus ihrem Leben offenbart.
Eric: Hör bloß auf. Du meinst die letzte Mail, oder? Du bringst mich in Teufels Küche, Nora. Echt jetzt.
Nora Amelie: Mein Job.
Eric: Darüber reden wir noch.
Nora Amelie: (guckt entsetzt, schluckt, errötet) Du bist doch Psychologe. Damit solltest du umgehen können.
Eric: Als ob Psychologen die Weisheit mit Löffeln gefressen hätten.
Nora Amelie: Nicht?
Eric: Wenn’s um die eigenen Angelegenheiten geht, nicht wirklich.
Nora Amelie: Bedeutet das jetzt, du weißt nicht, wie du mit Lily weitermachen sollst?
Eric: Hättest du wohl gern mal? Einen hilflosen Mann?
Nora Amelie: Ähhh, nein. Und speziell in deinem Fall wäre das sehr fatal.
Eric: Warum?
Nora Amelie: Du bist jemand, der alles weiß und alles kann.
Eric: (guckt verdutzt)
Nora Amelie: Ja. Im Roman DIE SCHNEEMÄNNER kommst du so rüber.
Eric: Was hat dir Louisa über mich erzählt?
Nora Amelie: Louisa schweigt sich aus. Aber, mal so zur Info: Sie mag dich.
Eric: (lächelt versonnen)
Nora Amelie: Also was jetzt?
Eric: Was meinst du?
Nora Amelie: Wie geht’s mit euch beiden weiter, mit dir und Lily?
Eric: Bist ganz schön neugierig.
Nora Amelie: Du, das wollen alle wissen!
Eric: Ich werde den Teufel tun und euch jetzt meine Pläne auf die Nase binden.
Nora Amelie: Binden – gutes Stichwort. Wirst du sie fesseln?
Eric: (grinst und schweigt)
Nora Amelie: Was denn dann?
Eric: Hey, du bist die Autorin. Denk gefälligst nach!
Nora Amelie: (errötet) Was gibt’s denn noch so? …
Eric: Ich kann dir ja ein paar Stichworte liefern, wenn du so ahnungslos bist. (Beugt sich zu Nora rüber an ihr Ohr.) Was ich dir, nebenbei gesagt, nicht abnehme.
Nora Amelie: (räuspert sich)
Eric: Also – Nerven, Füße, Kopfkino.
Nora Amelie: Kopfkino! Kopfkino läuft ständig, wenn du die Szene betrittst.
Eric: So muss das sein.
Nora Amelie: Ich sage nur ‚Schwarzer Reiter‘.
Eric: (grinst verschlagen) Nett, oder?
Nora Amelie: Eher fies.
Eric: Ach komm. Das war doch nicht der Rede wert.
Nora Amelie: Aber die Sache in Sanssouci dann schon.
Eric: Quatsch. Ist auch nur Spaß gewesen.
Nora Amelie: Das heißt, es kommt schlimmer?
Eric: Wer weiß das schon.
Nora Amelie: Ja, ich sollte wohl, denk ich. Ich muss das schließlich aufschreiben.
Eric: Dann mach! Flott, flott! Red nicht so viel! Arbeite lieber!
Nora Amelie: Mann! Ich wollte mich doch nur freundlich mit dir austauschen und den Fortgang der Geschichte besprechen.
Eric: Moment mal. Mit mir als Figur oder mit mir als Psychologe?
Nora Amelie: Wenn du so fragst: Mit dir als Psychologe. Nach dem Motto: Wie ziehe ich den Spannungsbogen so gewaltig wie möglich auf.
Eric: Ah ja. Hat mein Sadismus etwa auf dich abgefärbt?
Nora Amelie: Frag lieber meine Leser. Nach dem Cliffhanger werden die jetzt wissen wollen, ob du Lily erzählst, wer du wirklich bist.
Eric: (grinst verschmitzt) Wer bin ich denn wirklich? …

Na, auf jeden Fall ist er Hauptfigur in meinem neuen Roman „Dark Dancers“ ;-) Als Taschenbuch und als eBook auf amazon erhältlich.

Geschichten aus Schottland und den Highlands

Was geschieht, wenn eine Autorin auf Recherchetour für ihren neuen Roman geht? Läuft alles reibungslos? Muss sie sich Try and error beugen? Oder hebelt gar Unvorhergesehenes sämtliche Pläne aus?

Das könnt ihr nun in meinen Schottland-Geschichten nachlesen und damit mich als Autorin von einer gänzlich neuen Seite kennenlernen. Ein knappes Jahr nach der Reise erzähle ich euch nämlich eine Liebesgeschichte der anderen Art.
„Die schottische Reise. Highlander, Haggis und Heroes“ ist als Taschenbuch und eBook erschienen. Darin enthalten all die zahllosen Beobachtungen und Begegnungen abseits der Wege, die es nicht in meinen Roman geschafft haben, aber ebenfalls wert sind, erzählt zu werden. Witzig, dramatisch, gelegentlich auch ganz und gar unglaublich. Wie die Story über die Midges, die gefährlichsten Tiere Schottlands ;-)

WARUM ICH VON DEN MIDGES NICHT GEFRESSEN WURDE

’In den Highlands gibt’s jede Menge Mücken’, hatte ich gelesen. Horrorgeschichten von winzigen Viechern, die das Atmen schwer machen, einem überall hin kriechen und überhaupt den ganzen Urlaub vergällen, obendrauf. Aber nicht mit mir, dachte ich. Ich würde vorbereitet sein. Für die Planung unserer Reiseroute wollte ich das berücksichtigen.
„Wir umrunden Schottland im Uhrzeigersinn“, erklärte ich Willy.
Er guckte komisch.
„Damit uns die Mücken nicht kriegen!“, fügte ich hinzu. „Ende Mai Anfang Juni haben die Hochzeit. Wenn wir also erst in die Highlands fahren, sind wir wieder weg, wenn sie kommen.“
Sein noch immer ungläubiger Blick sagte alles, nämlich: Die hat sie nicht mehr alle. War mir aber egal. Hauptsache, ich musste mich nicht stechen lassen.

Als Nächstes suchte ich im Internet nach Hinweisen, wie den Plagegeistern beizukommen sei. Mückenspray schloss ich aus. Zu viel Chemie. Klebt eklig, besonders wenn’s warm ist. Und dann das Zeug vielleicht noch ins Gesicht sprühen? Nee, auf gar keinen Fall! Irgendwann stieß ich auf das Foto eines Mannes mit Hut und Moskitonetz und wusste: Das ist es! So was wollte ich auch.
Nur, wenn man sich erst mal richtig auf die Suche macht, ist ein Moskitonetz nicht das Einzige, was man findet. Wie wär’s beispielsweise mit einer G-1000-Hose? Wasserabweisender Stoff hält wohl auch Moskitostiche ab. Irgendwo jedenfalls stand das. Kurzentschlossen bestellte ich mir das Teil. Und ärgerte mich nebenbei, dass ich nur eine dunkle Jacke besaß, wo doch eher helle Kleidung die Plagegeister fern halten sollte. Eigentlich könnte ich ja noch …
Ich dachte plötzlich nur noch in Moskito-Dimensionen. Willy kam aus dem Lachen nicht mehr raus.
Finster machte ich ein Foto: Ich mit Hut und Moskitonetz.
„Du siehst zum Fürchten aus“, schrieb meine Freundin.
Na bitte. War doch genau, was ich wollte! Blieb nur zu hoffen, dass auch die Midges merkten, dass ich ihnen den Kampf angesagt hatte.

Kurz vor der Abreise eine kleine Panikattacke. Die Mücken-App, ich konnte sie nicht downloaden. Wie sollte ich denn nun wissen, wann es wo zum Midges-Count-down kommen würde?
„Sowieso egal“, meinte Willy. „Alle Unterkünfte sind gebucht. Du wirst ja wohl wegen der Mücken nicht spontan umbuchen wollen.“
Ich warf ihm einen Blick zu, der ihm deutlich machte: Ich würde. Kopfschüttelnd ließ er mich stehen.

Dann endlich Schottland. Bereits im Mai sommerlich warm. Aber windig. Kein Mückenwetter. Auch eine Woche später noch nicht. Den Hut trug ich inzwischen beim Wandern, nicht gegen Mücken, wohl aber gegen Sonnenstiche. Wirklich empfehlenswert.
In der zweiten Woche die nördlichen Highlands. Tief drinnen. Kalt. Kein Mückenwetter. Der Hut wanderte auf die Hutablage. Das Moskitonetz hatte ich noch nicht ein einziges Mal ausgepackt.
Schließlich die Ostküste. Vergeblich wartete ich auf dichte Mückenschwärme. Meine G-1000-Hose, die nicht nur Regen und Wind sondern auch Mückenstiche abhalten sollte, schlummerte mittlerweile im Koffer. Sie war mir schlicht zu weit geworden.
Als wir in der dritten Woche unser Quartier in den Cairngorms bezogen, in unmittelbarer Flussnähe, war ich allerdings sicher: Jetzt aber! Lange Wanderung am Wasser entlang, warm, feuchte Wiesen. Die kommen, die Midges. Siegessicher schob ich mein Moskitonetz in die Tasche. Doch ihr ahnt es – wieder nichts.

Ehrlich, ich gab mir Mühe. Ließ keine Ecke aus, die nicht wenigstens ansatzweise mückenfreundlich war. Aber sie kamen einfach nicht. Und mein ganzes schönes Equipment – es war so was von für die Katz!
„Siehste“, sagte Willy, als wir in Newcastle auf die Fähre gen Heimat gingen und ich meinem Mückenschutzprogramm nicht mehr die geringste Aufmerksamkeit schenkte. „Hättest du dir alles sparen können.“
Hätte ich. Ohne Zweifel. Denn die Midges lauerten ganz woanders …

Zu Hause, auf einer schnöden Radtour an einem unspektakulären Flüsschen entlang, fielen sie nur wenige Tage später über uns her. Ich hatte weder meine G-1000-Hose an, noch trug ich Hut und Moskitonetz. Nicht mal eine Sonnenbrille. Die konnte ich in der Dämmerung vergessen. Ich hätte doch gar nichts gesehen.
Aber die verdammten Viecher waren überall. Ich konnte knapp atmen, nicht sprechen und sobald ich anhielt, weil mir eine Mücke ins Auge geflogen war, fraßen sie mich.

Von wegen ’In den Highlands gibt’s jede Menge Midges’! Sie sind hier, direkt unter uns. Und ich höre schon wieder eine an meinem Ohr sirren …

aus DIE SCHOTTISCHE REISE. Highlander, Haggis und Heroes. Als Taschenbuch und eBook auf amazon erhältlich.

Wie lange darf ein Baby ohne Namen bleiben?

babyEinfache Frage, einfache Antwort, oder? Offensichtlich aber nicht immer. Die kleine Tochter der SCHNEEMÄNNER wartet nun schon lange auf einen Namen. Und im wahren Leben hätte zwischen ihrer Geburt und der endgültigen Namensgebung nicht mehr als ein Monat vergehen dürfen. So jedenfalls sagt es der Gesetzgeber. Aber er sagt auch noch mehr. Beispielsweise, dass die Namen beider Eltern in die Geburtsurkunde gehören. Ausnahmen bestätigen zwar die Regel. Aber wollen Paul, Jacob und Louisa wirklich eine Ausnahme machen?

Ihr dürft gespannt sein. Auf diese Frage kommen wir nämlich in Hawks Geschichte zurück. Und dort ist er nun auch endlich schwarz auf weiß zu lesen. Der Name des Schneemänner-Babys.

Danke, dass ihr dabei geholfen habt, eine Entscheidung zu treffen. Viele von euch haben sich dabei von dem Umstand leiten lassen, dass Louisa während der Irland-Reise schwanger geworden ist. Am von den Schneemännern so hervorragend geplanten D-Day ;-) Und so wundert es mich persönlich überhaupt nicht, dass der mit Abstand am häufigsten gewählte Name ‚Tara‘ ist. Mehr als 25 % von euch haben sich dafür entschieden. Der zweite irische Namensvorschlag ‚Kiara‘ kam nur auf 16 %. ‚Brona‘ fiel sehr früh komplett aus dem Rennen und erhielt lediglich zwei Stimmen.

Aus meiner Sicht ist es schön, wenn ein Kind zwei Namen hat, damit es sich später für oder gegen einen davon entscheiden kann. Deshalb also hier und heute der offizielle Geburtsname des Schneemänner-Babys:

Tara Sophie Bender

Ich hoffe, ihr seid damit auf die eine oder andere Weise zufrieden. Eines wird die kleine Prinzessin jedenfalls immer bleiben: Die Tochter der Schneemänner :-)

Erster Blick auf Hawks Geschichte

hawks-geschichteFür alle, die schon sehnsüchtig drauf warten, gibt es kurz vor Weihnachten nun den allerersten Textschnipsel aus Hawks Geschichte. Ich habe ja so gar keine Ahnung, was ihr euch diesmal vorstellt. Aber es wird zur Sache gehen, wenn ihr mich fragt *schmunzel. Deshalb als Zugabe nackte Tatsachen (ja, zu Weihnachten darf ich das mal), wenn zunächst auch ein wenig kopflos. Dafür aber in Hawks Lieblingspose ;-)

… Der Hüne mit den schokoladenbraunen Augen und dem wilden Haar mustert sie mit einem durchdringenden Blick. Hoffentlich nennt er ihr keine Zehn. Hoffentlich nicht. Das würde sie niemals ertragen. Sie horcht in sich hinein. Was hielte sie denn aus? Eine Acht? Nein. Zu viel. Viel zu viel. Maximal eine Fünf. Das wäre ein Wert, mit dem sie wohl leben könnte. Eine Fünf. Nicht mehr. Aber was wäre eine Fünf? Die Bullwhip? Der Rohrstock? Fesseln, die in ihre Gelenke schneiden? Oder Piercings? Meine Güte. Hoffentlich keine Piercings, denkt sie. Und erinnert sich daran, wie ein befreundeter Zahnmedizinstudent ihr damals die Ohrlöcher gestochen hat. Für das linke brauchte er eine gefühlte Stunde. Der Knorpel war …
„Ich würde sagen: Eine solide Sechs“, unterbricht Eric ihre Gedankengänge.
Ihre Kehle wird trocken, der Schreck fährt ihr in die Glieder. Sechs ist viel. Eine Sechs macht ihr Angst …

aus Hawks Geschichte. Ende Januar 2018 auf amazon.