Lohnt das Geschäft mit dem Shades-Hype?

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Keine Sorge! Um Sextoys, Wein und Kosmetika geht’s hier nicht. Auch Wäsche und Mode a la „Shades of Grey“ bleibt außen vor. Kennt ja inzwischen jeder. Nein, was mich gerade interessiert, ist die Frage: Welche Geschäftsideen, die auf den Shades-Hype setzen, gibt es darüber hinaus? Meine Protagonistin Marlena aus THE SECRETS OF GREY DAYS hat das ausgiebig recherchiert, bevor sie ihre eigene Firma – die Agentur G.o.G. – gründete. Hier ihre Erkenntnisse:

Da Marlena aus der Hotellerie kommt, hat sie sich dort zuerst umgeschaut. In Spanien war doch tatsächlich für den 1. August 2014 die Eröffnung eines „Shades-of-Grey“-Hotels geplant. Im Roissy Castle sollte es neben 20 Zimmern auch mehrere Kerker für SM-Spieler geben. Aber die Stadtväter des Örtchens Vilafranca fanden das weniger lustig. Im letzten Moment machten sie dem Betreiber einen dicken Strich durch die Rechnung. Weil das Hotel angeblich zu nahe an der örtlichen Kirche stand.

Andere Hotels haben da mehr Glück, verzichten allerdings dann auch auf allzu deutliche Erwähnung von SM-Praktiken. Das Eden Roc in Miami Beach nennt sein Arrangement „Fifty Shades of Romance“ und in den Personality Hotels von San Francisco heißt es „Fifty Shades of Women … Come again“. Toys wie Handschellen, Augenbinden oder Vibratoren je nach Hotel inclusive. Eines offeriert sogar einen „Red Room of Pain“. Doch gemeint ist nur ein Cocktail, nicht etwa die Höhle des Grey-Löwen ;-)

Die kann man sich inzwischen aber tatsächlich anschauen. Und zwar in Frankfurt am Main. Der alteingesessene SM-Club „Grande Opera“ macht’s möglich. Die von der Frankfurter Stadtevents angebotene dreistündige Tour mit Szene-Insidern führt durch das stillgelegte Fabrikgebäude direkt hinein in die Playrooms. Live demonstriert werden u. a. eine Peitschenszene am Andreaskreuz, Wachsspiele und Bondage.

Wem das schon zu verrucht ist, der muss wohl auf den neuen Fitnesstrend aus den USA warten. Dort, oder genauer gesagt in L.A., etabliert sich gerade ein „Fifty Shades“-Workout. Um ehrlich zu sein, gibt es das schon seit 2008. Aber erst jetzt, nach der Filmpremiere, nimmt der Trend so richtig Fahrt auf. Die Trainingsmethoden von Mistress Snow Mercy sind natürlich nicht lizensiert. Aber Männlein wie Weiblein sporteln offensichtlich gern, wenn jemand vor ihrer mit Schweißtropfen übersäten Nase die Peitsche schwingt. Und zum Jogging geht’s natürlich an der Leine.

Dauert zu lange, bis das zu uns rüberschwappt? Kein Problem. Reiseveranstalter america-unlimited hat ein Special im Angebot. „10 Tage auf den Spuren von Fifty Shades of Grey“. Vielleicht die Gelegenheit, um gleich noch einen Abstecher zum SM-Workout von Snow Mercy zu machen. Obwohl Besichtigungstouren im Heathman, im Baumarkt von Vancouver, an Anas Uni und im Escala das Zeitbudget schon arg strapazieren. Wer ein V.I.P.-Paket ordert, darf sogar R8 fahren oder Heli fliegen.

Immer noch nicht das Richtige? Glücklicherweise gibt’s ja auch Geschäftsideen für Daheimgebliebene. Wie die Dating-App für SM-Interessierte Whiplr. Sie soll potentielle Spielpartner zusammenbringen. Etwas Ähnliches versucht ein Schweizer mit seiner SM-Dating-Website fifty-shades.ch. Keine Ahnung, ob das läuft, aber die Seite sieht wirklich edel aus.

Weil der Shades-Hype geschäftlich also so vielversprechend wirkt, ist Marlena, Hauptfigur in THE SECRETS OF GREY DAYS, dann tatsächlich auf diesen Zug aufgesprungen. Sie bietet ihren Kunden die Grey Days an – SM-Coaching im Luxushotel und mit pikanten Special Events. Ob diese Geschäftsidee ein Erfolg wird oder nicht, entscheidet sich allerdings erst in Teil 2 des Romans. Noch dürft ihr voten – dafür oder dagegen? ;-)

Protagonisten – Wer sind die Taylors?

die-TaylorsDie Taylors spielen im Roman THE SECRETS OF GREY DAYS eine ganz besondere Rolle. Offiziell sind sie Angestellte in Marlenas Agentur G.o.G. und nennen sich Quartiermanager. Ihre Aufgabe besteht darin, für die Organisation der Grey Days zu sorgen. Sie treffen Absprachen mit ausgewählten Hotels, arrangieren die Events, erledigen sämtliche Formalitäten für die Kunden und sorgen für deren Sicherheit, vornehmlich für die der Kundinnen. Dieser letzte Aspekt inspiriert Marlena dazu, die Männer auch als Taylors zu bezeichnen. Frei nach dem Bodyguard von Christian Grey.

Die Taylors hat Marlena über Empfehlungen ausgewählt. Wichtigstes Einstellungskriterium: Sie müssen dominant sein und sich mit der dunklen Seite der Leidenschaft auskennen. Marlena ist der Meinung, nur so können sie sich gut in die Kunden hineinversetzen und für einen perfekten Ablauf der Grey Days sorgen.

In der Testphase der Agentur haben die Taylors eine pikante Aufgabe. Sie sollen in die Rolle des Grey schlüpfen, für die bereits angemeldeten Kundinnen also den jeweils dominanten Part übernehmen. Das hat zum einen damit zu tun, dass sich noch keine männlichen Kunden angemeldet haben. Zum anderen soll es dazu dienen, Schwachstellen in den Abläufen der Grey Days festzustellen. Marlena will, dass alles perfekt läuft.

Trotzdem lauern bereits hier die Probleme. Gleich beim ersten Event entscheidet sich „Grey“ Chris, seine Kundin mit einem Rapegame zu überraschen, und riskiert eine Gratwanderung. Er scheint seine Sache allerdings so gut zu machen, dass sich Agenturtesterin Judith in ihn verliebt. Wird Marlena auf diese Weise ihre Mitarbeiter verlieren? Oder gelingt es den Taylors, Job und Privatleben voneinander zu trennen?

Aus dem Roman: …  Sie griff nach ihrem Handy, wischte über den Bildschirm und wählte Nicks Nummer an. Sie hatte das dringende Bedürfnis zu erfahren, wie es in Berlin lief. Auch wenn Nick ihr schon mehrmals versichert hatte, alles wäre vorbereitet. Auch Chris war pünktlich zum Nachmittag vor Ort. D-Day.
„Hallo Marlena“, meldete sich Nick leise.
„Wo seid ihr?“, wollte sie unumwunden wissen. Im Hintergrund der Gegenseite vereinzelt Stimmen. Sie konnte Chris heraushören. Offensichtlich sprach er mit jemandem.
„Wir checken gerade im Hotel ein. Kann ich dich in ein paar Minuten zurückrufen?“
Sie zwang sich, ihre Stimme nicht ungeduldig klingen zu lassen. „Ja, bitte.“ Dann drückte sie auf beenden.

Diese letzten Stunden vor dem allerersten Event zogen sich wie ein Gummiband. Sie hatte ihre Emotionen kaum noch unter Kontrolle und nachts schlecht geschlafen. Immer wieder versuchte sie, sich damit zu beruhigen, dass es doch Judith war in der Rolle der ersten Kundin. Und dass sie hinterher alles haarklein erfahren würde. Jedes im wahrsten Wortsinn schmutzige Detail. Sie würde ihre Schlüsse daraus ziehen können, mit den Männern notwendige Veränderungen besprechen oder sich einfach darüber freuen, dass alles perfekt gelaufen war. Nur einen Arzt hatten sie bisher nicht auftreiben können. Oder besser gesagt war es Jon nicht gelungen, ihr an dieser Stelle weiterzuhelfen. Doch er wollte dran bleiben und eine Lösung finden. Für dieses Mal musste es so gehen. Das war im Moment allerdings ihre kleinere Sorge. Viel schlimmer war die Nervosität, die sie seit Stunden so sehr im Griff hatte, dass sie sich nicht in der Lage fühlte, vernünftig zu arbeiten.

Sie zweifelte plötzlich an ihrer Idee, an der Überzeugung, mit der sie sie umgesetzt und den Erfolg prognostiziert hatte. Was, wenn der nicht eintreten würde? Hatte sie wirklich alles bedacht? Hätte sie den Ablauf der Grey-Days noch detaillierter vorgeben sollen, um auch den erwarteten dominanten Kunden möglichst viel an notwendigen Überlegungen abzunehmen? Aber einen Dom in seinen Entscheidungsmöglichkeiten zu beschneiden, das war doch nun wirklich etwas too much, fand sie. Sie mussten schon selbst wissen, was sie taten.

Verzweifelt schielte sie nach dem Telefon. Eigentlich war die Sache rund. So rund, wie sie sein sollte. Deshalb war der Anruf bei Nick gar nicht notwendig. Er hatte jetzt anderes zu tun, als sich um ihre Gefühlsanwandlungen zu kümmern. Ändern oder gar eingreifen konnte sie sowieso nicht mehr …

THE SECRETS OF GREY DAYS – jetzt als eBook oder Taschenbuch auf amazon.

Handlungsorte des neuen Romans 2

Marlenas-Blick-vom-Büro

Das ist der Blick, den Hauptfigur Marlena von ihrem Büro aus direkt übers Meer hat. Eines Abends taucht Alex dort ganz unerwartet auf …

Aus dem Roman: … „Wie sieht dein Timing aus?“, wollte er wissen, während er sie wieder fester an sich zog und sanft über ihren Po strich.
Marlena griff nach hinten, um seine Hände aufzuhalten. „Eng“, sagte sie. „Seit zwei Stunden trudeln die Gäste von außerhalb ein. Gegen fünf hab ich noch mal ein Meeting mit den Taylors. Danach umziehen und um sieben startet die Launchparty.“ Sie umklammerte seine Finger. „Ich geb dir den Schlüssel. Dann kannst du dich noch ein wenig hinlegen.“
„Hinlegen?“ Alex lachte laut auf. „Wenn dein Zeitplan so eng ist, müssen wir uns beeilen.“
„Beeilen?“
Er schüttelte ihre Hände ab. „Genau.“ Dann sah er sich suchend im Raum um.
„Was ist?“, wollte sie wissen.

In diesem Moment schob Alex sie mit dem Gesicht voran direkt vor das bodentiefe Fenster und schmiegte sich an ihren Rücken. „Hast du schon mal mit einer solchen Aussicht gevögelt?“
Er wollte Sex? Jetzt?
„Dafür ist keine …“
„Scht, das entscheide ich, Mara. Entspann dich.“
Sie lachte nervös. Er hatte gut reden. War ja nicht sein Event heute Abend. Wie sollte sie sich unter diesem Druck entspannen?

Alex presste ihre Hände mit seinen gegen die Scheibe und küsste ihren Nacken. Ein angenehmes Prickeln strömte hoch in die Kopfhaut …

Die Handlungsorte des neuen Romans

the-secrets-of-grey-days-streit-mit-adam
In loser Folge stelle ich euch unter dieser Überschrift einige Orte vor, an denen die Handlung des Romans „The Secrets of Grey Days“ spielt.

Heute: Zwischen Agenturchefin Marlena und einem der Quartiermanager – Adam – ist etwas vorgefallen, was Marlena aus der Bahn geworfen hat. Aber weder wissen die anderen, was, noch ist sie bereit, darüber zu sprechen. Auf dem Foto seht ihr den Ort der Handlung, einen Strandabschnitt an der Steilküste, der vom Meer schon ordentlich gebeutelt ist. Und wer die Szene kennt, hat jetzt ein besseres Bild vor Augen, oder?

Aus dem Roman: … „Was weißt du darüber, was mir im Blut liegt?“, gab Marlena ärgerlich zurück, während ihre Bemühungen, ihn auf Distanz zu halten, zunehmend aussichtsloser wurden.
Adam zerrte sie in Richtung Hang und drückte sie gegen den borkigen Stamm eines Baumes, der wirkte, als schwebe er in der Luft. Die Krone war abgerissen und vermutlich von den Wellen fortgespült. Mit den Wurzeln hing er im Erdreich fest.
„Das Spielen“, sagte er mit einem abschätzigen Grinsen. „Wie kommt man sonst auf eine so verrückte Idee wie dieses G.o.G.?“ Voller Hohn dehnte er die Buchstaben.
„Das ist ein Geschäft, nicht meine Passion!“
„Werden wir sehen. Lehn dich rüber!“ Er hielt sie mit der Hand gegen den Stamm gepresst. Schob ihre Füße grob auseinander, indem er gegen ihre Stiefel trat …

Gestalte Teil 2 nach deiner Vorstellung!

GoG-fuer-Blog

 

 

Im August erscheint die Fortsetzung des Romans „The Secrets of Grey Days – Die Agentur“. Du kannst die Handlung mitbestimmen, und zwar noch bis zum 20. Juli :-)
Beantworte dafür einfach die nachfolgende Frage!

 

 

 

 

This poll is closed! Poll activity:
Start date 26-03-2015 10:38:53
End date 20-07-2015 23:59:59
Poll Results:
Marlenas Agentur G.o.G. verkauft Shades-Feeling. Hat diese Geschäftsidee eine Chance?

 

Nora Amelie im Interview bei shades-film.de

Die Fan-Community von shades-film.de wollte es genau wissen und hatte zahlreiche Fragen zu meinem neuen Roman. Beispielsweise die, ob es aus meiner Sicht einen Markt für das Angebot gibt, das sich meine Protagonistin Marlena ausgedacht hat. Ich denke, es gibt ;-) Was ich sonst zum Thema zu sagen hatte – hier für euch das komplette Interview.

Neuer Roman – THE SECRETS OF GREY DAYS


Am 28. Februar erscheint der neue Roman von Nora Amelie

THE SECRETS OF GREY DAYS

Marlena betreibt auf einer Insel im Norden ein beliebtes Hotel. Doch sie fühlt sich nicht ausgelastet. Sie will mehr. Am liebsten ein Themenhotel, das sich am Bestseller „Fifty Shades of Grey“ orientiert. Da sie diese Idee aber für nicht realisierbar hält, gründet sie statt dessen eine Eventagentur – GRAFT of GREY. Oder kurz G.o.G. Kunden bekommen hier etwas ganz Besonderes – ein Fifty-Shades-Feeling der Extraklasse.

Roman in 2 Teilen. Teil 2 erscheint im Sommer 2015.

FIFTY SHADES OF GREY – vom Mummy-Porn zum Mädchenfilm?

Die Medien überschlagen sich. Erst monatelang ganz spekulativ, jetzt kommt die Retourkutsche. Weil der Film nichts anderes ist als die Verfilmung des Bestsellers, gibt’s ordentlich Haue für FIFTY SHADES OF GREY. Die Headlines der Reviews lesen sich natürlich ganz im Stil des Streifens, nämlich schwarz-weiß. Entweder wird er als kitschig, harmlos, öde und enttäuschend bezeichnet oder als „Süße Folter“, heiß und romantisch. Komisch, nirgends las ich bisher die Formulierung „ganz großes Kino“. Aber gut, kommt vielleicht noch.

In jedem Fall ist FIFTY SHADES OF GREY eines: ein ganz erstaunliches Marketing-Phänomen. Und das bedeutet: Wir können davon lernen. Allerdings fängt die Lektion auch mit einem alten Grundsatz an: Von nichts kommt nichts. Oder etwa doch?

Genaugenommen begann dieses Phänomen wie im Märchen. Fans bejubelten die Fan-Fiktion, Medien machten sie groß, noch mehr Medien zum Hype. Aber warum, zum Teufel, sucht jetzt jeder nach der Erfolgsformel? Und nicht minder wenige nach dem tiefen Sinn des Ganzen? Der dann darin gipfelt, dass aus einem anfänglichen Mummy-Porn eine „Erlösungsphantasie für Mädchen“ gemacht wird … Echt jetzt?

Für mich ist FIFTY SHADES OF GREY weder das eine noch das andere. Und den Begriff Mummy-Porn mag ich schon mal gar nicht. Wie kann ein Bestseller ein Hausfrauen-Märchen sein? Gibt’s wirklich so viele Frauen – es müssen ja an die 70 Millionen sein, die in althergebrachter Tradition ihren Job aufgeben (oder gar nicht erst einen annehmen), um sich ums Putzen und Kinderkriegen zu kümmern und dem Angetrauten abends ganz unterwürfig das Essen zu servieren? Na, wenn das so ist, macht der Roman ja alles richtig. Dann IST er eine Geschichte für Hausfrauen. Und dann haben wir den Hausfrauen dieser Welt dieses Massenphänomen zu verdanken. Und dank dieser Hausfrauen muss dann auch wirklich jede Zeitung am Tag 1 nach der Weltpremiere mindestens mit einem Beitrag über BDSM aufmachen. Naja …

Ich glaube, FIFTY SHADES OF GREY hat einen tieferen Sinn. Und der lässt sich viel banaler formulieren, als es uns die Medien mit ihrer Sichtweise darauf weismachen wollen. Wir, Männer und Frauen, müssen wieder mehr miteinander reden. Insbesondere und vor allem über Sex. Von erwachsenen Menschen sollte man annehmen können, dass sie das tun. Aber fassen wir uns an die eigene Nase – wie viel bleibt ungesagt?

Und der Film soll etwas daran ändern? Vielleicht. Zunächst wird er natürlich als das wahrgenommen, was er ist. Als lange herbeigesehnte Verfilmung eines Romans in aufregenden Bildern, mit schönen Darstellern und romantischer Musik. Es wird dauern, ehe die wirklich ernsthaft gemeinten Beiträge darüber in die Medien kommen. Aber sie werden kommen müssen. Zur Funktionsweise von Bestsellern gehört nämlich die Tatsache, dass sie sich um die Lösung eines global existierenden Problems bemühen. Eines Problems, das bislang keine Lösung erfahren hat. Und ich verrate sicher kein Geheimnis, wenn ich behaupte, dass es um das Miteinander von Mann und Frau geht.

Die Gleichstellungsdebatte, so meine Vermutung, tut uns nicht ausschließlich gut. Sie versucht etwas, was vielleicht nicht unbedingt gegen die Natur des Menschen spricht. Aber sie tut es nicht immer im Sinne dieser unserer Natur. Frauen sind anders als Männer. Abhängig davon, wo auf dieser Welt sie leben, und abhängig vom Laufe der Geschichte haben sie einen anderen gesellschaftlichen Status bzw. erfährt dieser einen Wandel. Das impliziert allerdings auch, dass sich der gesellschaftliche Status der Männer verändert. Beide, Mann und Frau, nähern sich einander an, indem sie Aufgaben aus dem Bereich des jeweils anderen übernehmen. Es ist gut, dass Frauen nicht mehr vom Wohlwollen ihres Mannes abhängig sind. Aber könnte es sein, dass die Gleichberechtigung manchmal als Last empfunden wird, die sie gar nicht tragen können? Oder wollen? Da kommt uns ein modernes Märchen wie das von Ana und ihrem Traumprinzen Christian gerade recht. Wir beamen uns mit FIFTY SHADES OF GREY quasi in eine Zeit (oder sollte ich angemessener sagen: einen fiktiven Raum), „da die Menschen noch an Wunder glaubten“.

Genau. Märchen hat man sich zu jeder Zeit erzählt. Ihre Funktion besteht darin abzulenken. Wovon wollen wir uns ablenken lassen? Etwa von unserer wachsenden Unfähigkeit zu sagen, was genau Liebe ist? Wie wir geliebt werden wollen, um uns rundum wohlzufühlen? Glücklich zu sein?

Ups, jetzt habe ich noch gar nicht über BDSM gesprochen. Dabei wird uns der Film ja als SM-Romanze verkauft. Hab ich doch glatt über’s Sinnieren vergessen. Aber für mich geht’s eben um mehr als ein bisschen Haue ;-)

Nora Amelie befragt die Hauptfigur ihres Romans – Teil 2

Theresa-Insel-der-NachtigallenIm Teil 1 des Interviews sprach Romanfigur Theresa über ihr aktuelles Verhältnis zu Ehemann Tom und Liebhaber Jon und darüber, worum es in ihren neuen Kurzgeschichten geht. In Teil 2 soll nun die Frage geklärt werden, ob es eine Fortsetzung der INSEL DER NACHTIGALLEN gibt …

Nora Amelie: Ist der zweite gleichzeitig der letzte Band mit erotischen Geschichten oder machst du weiter?
Theresa: Klar mach ich weiter. Das ist ja mein Problem. Ich hab so viele Ideen. Die wollen raus.

Nora Amelie: Apropos raus – eigentlich bist du bei mir auch raus. Aus meinem Roman, meine ich. Teil 2 endet damit, dass Jon dir einen Gutschein für eine Flugstunde schickt. Schon absolviert?
Theresa: Ja. Vor vier Wochen. War genial. Ich denke, demnächst geht’s los mit dem Training für die Lizenz.

Nora Amelie: Ich bin gespannt. Denkst du, es lohnt sich, deine Geschichte weiterzuschreiben?
Theresa: Interessiert das denn jemanden?

Nora Amelie: Es gibt in der Tat Leser, die dich in einer Fortsetzung von INSEL DER NACHTIGALLEN gern wiedertreffen würden.
Theresa: Warum?

Nora Amelie: Aus verschiedenen Gründen. Manche sind neugierig darauf, ob ihr ein Paar werdet, du und Jon. Andere sind dermaßen in deine Gefühlswelt abgetaucht, dass sie nicht so richtig loslassen wollen.
Theresa: (lächelt verlegen)

Nora Amelie: Ich hätte da eine Idee.
Theresa: Verrätst du sie mir?

Nora Amelie: Das ist das Problem. Für Details ist es noch zu früh. Deswegen: Nein. Ich verrate nichts. Aber könntest du dir die Sache denn prinzipiell vorstellen?
Theresa: Wenn ich auf meine Kosten komme …

Nora Amelie: Auf deine Kosten? Wie meinst du das?
Theresa: Ich möchte mal was richtig Krasses tun dürfen.

Nora Amelie: War dir die Session bei Stephan nicht krass genug?
Theresa: Schon. Aber du hast doch bestimmt noch mehr solche Ideen auf Lager.

Nora Amelie: Worauf du dich verlassen kannst.
Theresa: Dann bin ich dabei (grinst und nickt zustimmend).

Nora Amelie: Wir haben also einen Deal.
Theresa: Haben wir. Und jetzt drehen wir den Spieß zur Abwechslung mal um. Ich frage.

Nora Amelie: Was willst du wissen?
Theresa: Meine allererste, allerwichtigste Frage ist: Wie viel von dir steckt in mir?

Nora Amelie: Upps. Das geht ja gleich ans Eingemachte.
Theresa: Klar. Was denkst du? Das will hier ja wohl jeder wissen.

Nora Amelie: Also, ähm, … deine schönen blauen Augen beispielsweise – die hast du von mir.
Theresa: Ist das schon alles?

Nora Amelie: Natürlich nicht. Was meinst du, warum du auf türkisch gebrühten Kaffee schwörst? Weil ich es auch tue.
Theresa: Aha.

Nora Amelie: Ja, und dann mag ich Ridgebacks, einsame raue Landschaften und ich würde gern fliegen lernen.
Theresa: Dann lass uns die Lizenz doch zusammen machen!

Nora Amelie: Nee du, keine Zeit. Ich muss schreiben.
Theresa: Zeit ist relativ, Nora. Guck mich an. Tagsüber am Stuhl, nachts schreiben. Und die Zeit für die Fluglizenz schneide ich mir auch noch irgendwie aus den Rippen.

Nora Amelie: Das ist eben der Unterschied zwischen uns. Ich konzentriere mich lieber nur auf eine Sache, aber das dann richtig.
Theresa: Hey, jetzt wirst du unfair. Du hast mir doch diesen ganzen Kram erst angedichtet!

Nora Amelie: Als Autorin darf ich das auch. Du musst quasi machen, was ich will.
Theresa: Ist das wirklich so? Hab ich beide Bände hindurch immer gemacht, was du wolltest? …

Diese Frage klären wir im dritten und letzten Teil unseres Interviews. Hier geht’s zu den Leseproben von INSEL DER NACHTIGALLEN auf amazon.

Teil 1 … Leseprobe auf Amazon

Teil 2 … Leseprobe auf Amazon