Rotstift-Opfer, die gerettet wurden und – statt im Roman – nun hier auf meinem Blog einen würdigen Platz finden :-) Es geht noch immer um dieselbe Szene in Teil 2 von THE SECRETS OF GREY DAYS – diesmal aus der Perspektive von Jon …
… Nachdenklich betrachtete er Theresa. Er hatte gefordert, dass sie auf die übliche Unterwäsche verzichtete, wenn sie in diesen Club gingen. Allerdings hatte er das hier niemals ernsthaft in Erwägung gezogen. Er war keineswegs sadistisch veranlagt. Mit Theresa hierher zu kommen, war zum einen seiner Neugier auf Alex geschuldet, zum anderen erhoffte er sich ein paar nette Impulse, die dazu angetan waren, Theresas und seinen Alltag für ein paar Stunden zu durchbrechen. So schnell also hatte sich das Blatt nun gewendet. Aber gut. Wer nicht hören wollte, musste fühlen. Sie hatte die Diskussion über das Für und Wider einer Schlagsession ausgelöst. Dass es ihr heute besser gefallen würde, als damals bei Stephan, hielt er für fraglich.
Jon starrte Theresa auf die Scham, auf das zarte rotblonde Fließ ihres Schamhaares. Er war beeindruckt davon, mit welcher Selbstverständlichkeit Alex sich an der ihm im Grunde genommen fremden Frau zu schaffen gemacht hatte. Aber vielleicht war das auf seinen Job zurückzuführen, auf den täglichen Umgang mit weiblicher Nacktheit. Er selbst hatte einige Gynäkologen unter seinen Kunden. Mit einem von ihnen verband ihn inzwischen eine lange, intensive Zusammenarbeit. Er hatte ihn einmal gefragt, wie das sei, Tag für Tag den Frauen zwischen die Beine zu greifen. Der Arzt hatte gemeint, man gewöhne sich daran. Es wäre für ihn dieselbe Routine, wie für jeden normalen Hausarzt, der seine Patienten ja auch im unbekleideten Zustand zu Gesicht bekäme. Ob es ihm etwas ausmachen würde, wenn die Patientin sehr attraktiv sei, hatte Jon daraufhin gefragt. Der andere hatte nicht sofort verneint und dann zumindest eingeräumt, dass er eine schöne Frau durchaus gern betrachten würde.
Jon verstand das. Er hatte zwei vor sich, wenn er von Marlena momentan auch nur den Hintern sehen konnte. Ihr Körper war wohl proportioniert. Sie hatte eine tolle Rückenlinie und lange schlanke Beine, die in den Heels besonders gut zur Geltung kamen.
Er musste zugeben, es machte ihn an, wie die Frauen dort in den Fesseln hingen. Nicht bewegungsunfähig. Doch die Ketten hinderten sie daran, irgendetwas Grundsätzliches an ihrer Haltung zu verändern. Sobald sie auch nur den kleinen Finger rührten, war ein leises Klirren zu hören. Der Ring, an dem ihre Arme fixiert waren, blieb dadurch in Balance, dass jede von ihnen mit ihrem Gewicht dagegen hielt. Aber er würde heftig ins Schaukeln geraten, wenn eine der Frauen das Gleichgewicht verlor.
Er beobachtete, wie Alex die Frauen umkreiste. In den komplett schwarzen Klamotten und mit dem hochgebundenen dunklen Haar wirkte er durchaus gefährlich. Wie ein Raubtier, das nach seiner Beute gierte. Marlena folgte Alex mit ihrem Blick. Außerhalb ihres Sichtfeldes blieb er stehen, griff in die Hosentasche und zog eine Haarspange hervor. Mit wenigen Griffen sorgte er dafür, dass ihr keine einzige Strähne mehr über Schultern und Rücken fiel. Er griff erneut in die Tasche und ließ gleich darauf ein Gummi vor Theresas Nase baumeln. Dann trat er hinter sie und band auch ihr das Haar hoch. Ein Schritt zurück, ein zufriedenes Nicken. Der Tanz konnte beginnen.
Alex kam grinsend auf ihn zu und richtete seine Augen auf die Wand hinter ihm, an der Jon die Peitschen wusste. Wenn er selbst sich entscheiden müsste, fiele seine Wahl auf einen Flogger. Er hatte gesehen, dass es davon einige in dieser Sammlung gab. Einer hatte es ihm besonders angetan. Der Griff war aus poliertem rötlichem Holz. Die Wildlederbänder in einer ähnlichen, hervorragend dazu passenden Farbe hatten sich weich angefühlt. Flogger fand er ungefährlich. Obwohl man deren Wirkung durch die Schlagtechnik natürlich variieren konnte. Aber er glaubte nicht, dass man mit einem Flogger echte Schäden anrichtete.
Auch Alex schien mehr den Spaß als alles andere im Kopf zu haben. Denn er griff selbst nach einem Flogger, einem großen schweren mit breiten glatten Lederriemen, der Griff gleichfalls aus Leder. Alex warf ihm einen Blick zu und Jon verstand. Er sollte sich etwas aussuchen. Ohne zu zögern langte er nach dem Teil, das seine Aufmerksamkeit bereits gefesselt hatte …
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